Die Verwendung eines Content Management System (CMS) wie Contao, WordPress, Joomla oder Drupal gehört inzwischen zum Standard beim Erstellen einer modernen Website. Doch manchem Nutzer kommt es inzwischen so vor, als würde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Schließlich hat nicht jeder Endanwender vor, seine Website zu einem Shopsystem auszubauen oder mit einer multiplen Nutzerverwaltung auszustatten. Neben solchen High-End-Lösungen gibt es ja auch noch den einfachen Blogger, den Hobbyfotografen, der seine Werke im Netz ausstellen möchte oder die moderne Familie, die auch online gefunden werden möchte. Wusste früher noch jeder im Internet zumindest ansatzweise was er da tut, so ist das nötige Fachwissen über das entsprechende CMS, HTML, PHP, CSS oder JavaScript des Endanwenders heutzutage nicht mehr vorauszusetzen

In diesem Artikel stellen wir Dir junge, frische und schlanke Systeme vor, die sich nur auf das für den Anwender Nötigste beschränken.

Anchor CMS

Diese minimalistische CMS wendet sich an den Blogger, dem es vor allem um den Inhalt seiner Beiträge geht und der Texte schnell und bequem runter schreiben möchte. Das Erstellen der Texte erfolgt in der Auszeichnungssprache Markdown, mit der einfache Formatierungen bequem im Text vorgenommen werden können. Komplexere Funktionen bleiben dabei freilich auf der Strecke, wobei der Funktionsumfang der finalen Version 1.0 bisher noch nicht bekannt ist. „Anchor CMS“ befindet sich aktuell noch in der Beta-Test-Phase.

https://anchorcms.com

Craft

Anwender, denen „Anchor CMS“ dann doch ein wenig zu simpel geraten ist, denen „WordPress“ aber dennoch zu komplex erscheint, denen steht mit „Craft“ eine Lösung zur Verfügung, die sich irgendwo zwischen den beiden Alternativen befindet. Inzwischen droht diese ehemals schlanke Option ebenso komplex zu werden, wie beispielsweise „WordPress“. So gibt es inzwischen auch für „Craft“ eine e-Commerce-Lösung. Zum Nutzen des vollen Funktionsumfangs werden zudem 299$ fällig, was den Aufwand, sich in „WordPress“ einzuarbeiten, wieder in Relation setzt und attraktiver macht. Wer sich „Craft“ dennoch einmal näher anschauen möchte, der findet hier die offizielle Website:

http://www.craftcms.com

Koken

Wer als Grafiker, Designer oder Fotograf ein einfach zu bedienendes CMS sucht, das nicht mehr aber auch nicht weniger als das für diesen Bereich nötige bietet, der ist mit „Koken“ bestens beraten. Dieses CMS legt seinen Schwerpunkt auf die Präsentation von grafischen Inhalten wie Bilder und Illustrationen. Dabei ist die Bedienung im Backend (das, was der Blogger sieht) besonders intuitiv und eine nahtlose Anbindung an Lightroom macht es dem Adobe-Nutzer besonders leicht, seine Werke in „Koken“ zu importieren. Auch bei der grafischen Individualisierung des Frontend (das, was der Websitebesucher sieht) bzw. des Themes (Formatvorlage) zeigt „Koken“ seine Stärken. Die Anpassung eines Themes an die eigenen Vorstellungen erfordert lediglich HTML-Kenntnisse, in „WordPress“ unvorstellbar…

Hinweis: Leider ist das Projekt verwaist und wird nicht mehr angeboten. Wer noch den INstaller sucht, kann diesen bei heise.de laden:
https://www.heise.de/download/product/koken-95024

Nicht mehr gültige Original-URL: http://www.koken.me/

GetSimple

Dieses CMS verspricht dem Anwender, dass er sich nie wieder mit Datenbanken herumärgern muss. Dort wo WordPress und Co. die Inhalte eines Blog oder ganzer Webseiten in Datenbanken (zumeist MySQL) speichert, werden alle Daten bei „GetSimple“ in einfachen Textdateien abgelegt. Dort wo die Wartung oder gar der Umzug eines Blog früher gute Kenntnisse im Umgang mit Datenbanksystemen voraussetzte, wird das Verschieben und Umziehen oder die Wiederherstellung eines Blogs aus Sicherungskopien zum Kinderspiel. Textdatei verschieben, fertig.

http://www.get-simple.info/

Kirby

Noch einfacher soll es mit „Kirby“ gehen. Hier ist der Ansatz eines File-basierten CMS konsequent durchgezogen worden und der Endanwender pflegt seine Website nur noch mit rohen Textdateien (auch „Kirby“ unterstützt die Auszeichnungssprache Markdown) und Medien wie Bilder oder Filmen. Im Gegensatz zu den meisten Content-Management-Systemen kostet Kirby Geld, wobei sich der Preis mit 30$ pro Website jedoch in Grenzen hält. Anwender, die gerne auf verschiedene fancy Features verzichten, wenn ihr Website-System dafür um so einfacher zu bedienen ist, werden mit „Kirby“ sicher zufrieden sein.

http://www.getkirby.com/

Ghost

Ebenfalls kostenpflichtig, mit 8 bis 200$ pro Monat allerdings nicht mehr unbedingt in der Hobby-Blogger-Liga, ist „Ghost“, welches seine Stärken im Blogging-Bereich und dort besonders bei der Arbeit in Teams zeigt. Ghost verbindet ein klassisches CMS mit einem Multi-User-System. Freilich, auch das ist mit WordPress recht einfach zu bewerkstelligen, doch „Ghost“ hält die Benutzeroberfläche auf das Wesentliche reduziert und macht die Bedienung so auch für Mitarbeiter ohne größere Computerkenntnisse einfach.

http://www.ghost.org

Hippo CMS

Zum Abschluss möchte ich den Spieß noch einmal umdrehen und Dir ein System vorstellen, das sich zwar auch auf einen ganz bestimmtes Marktsegment konzentriert, das Leben des Laien aber nicht unbedingt einfacher macht. Dafür bietet es dem Profi ungeahnte Möglichkeiten, die ganz besonders im E-Commerce und Online-Marketing ihre Stärken offenbaren. „Hippo CMS“ ist aufgrund seiner Java-basierten Architektur besonders flexibel. Zudem bietet es Analyse- und Statistik-Funktionen, die so in keinem anderen CMS zu finden sind. So lässt sich beispielsweise analysieren, welcher Autor auf der Seite Artikel veröffentlicht, die eine besonders hohe Conversion-Rate haben oder welche Nutzer sich wann und wie lange auf einer bestimmten Seite aufhalten. As muss ja nicht unbedingt immer einfacher sein wenn es dafür um so mächtiger ist.

http://www.onehippo.com